Baulexikon - Kompaktes Hausbauwissen, 12.09.2023
Das Zwerchhaus – Das Haus im Haus
Das Zwerchhaus ähnelt grundsätzlich einer Gaube, wobei die Gaube sich innerhalb der Dachfläche befindet und das Zwerchhaus in einer Flucht bündig oder vorstehend mit der Hausfassade steht.
Das Zwerchhaus bzw. die Lukarne sieht aus, wie eine bündige oder vorstehende Gaube die sich direkt an der Fassade befindet. Es kann über mehrere Geschosse laufen und hat ein Dach.
Allgemeines zum Zwerchhaus
Das Zwerchhaus ähnelt grundsätzlich einer Gaube, wobei die Gaube sich innerhalb der Dachfläche befindet und das Zwerchhaus in einer Flucht bündig oder vorstehend mit der Hausfassade steht. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein kleines Haus im Haus und besitzt oftmals ein Satteldach. Es kann aber auch als Flach-, Pult- oder Walmdach ausgebildet sein. Der First vom Zwerchhaus läuft quer (landschaftlich zwerch) zum eigentlichen Dachfirst – also um 90 Grad gedreht. Damit kann ein Haus mehr als zwei Giebelseiten aufweisen. Im Gegensatz zur Gaube bietet ein Zwerchhaus mehr Platz und mehr Tageslicht zum Wohnen und Leben für seine Bewohner.
Die Geschichte des Zwerchhauses
Bereits im 14. Jahrhundert wurden Zwerchhäuser an den Stadthäusern gebaut, da Lager- oder Wohnfläche benötigt wurde. Später entwickelten sich Zwerchhäuser zu einem charakteristischen Merkmal in der Renaissance. Bei hohen Dachstühlen konnten die Aufbauten über tragende Balken problemlos eingefügt werden. Ab dem 17. Jahrhundert wurden dank vorhandener Zwerchhäuser auch Dachböden zum Wohnen ausgebaut. In der Schweiz verwendet man auch den Begriff „Lukarne“, welcher sich häufig in der französischen Schlossarchitektur wiederspiegelt.
Das Zwerchhaus im Neubau
Auch bei modernen Häusern finden sich Dachaufbauten mit Zwerchhäusern. Sie bieten mehr Platz und Komfort als Gauben oder Dachfenster. Der nachträgliche Einbau eines Zwerchhauses muss, wie bei einer Gaube auch, durch das zuständige Bauamt bewilligt werden. Damit benötigt es auch eine Baugenehmigung. Zudem wird es gerne als Designelement im Bauwesen verwendet und hebt sich vom klassischen Einfamilienhaus mit Satteldach ab. Allerdings sind mit dem Zwerchhaus auch höhere Kosten verbunden, die angehende Baufamilien beachten sollten. Andererseits steigt durch das Zwerchhaus der Marktwert der Immobilie, da mehr Wohnfläche vorhanden ist und zudem mehr Tageslicht in die oberen Stockwerke kommen. Bildvorschlag:
Unterschied zwischen Zwerchhaus und Gaube
Der Giebel eines Zwerchhauses schließt immer mit der Hauswand ab und kann dabei über mehrere Geschosse verlaufen. Im Gegensatz zum Zwerchhaus ist die Gaube immer innerhalb einer Dachfläche. Zudem wird das Zwerchhaus als eigenständige Dachkonstruktionen gesehen, während Gauben eingebaute Elemente sind und sich damit konstruktiv ableiten lassen.