Baulexikon - Kompaktes Hausbauwissen, 22.06.2023
Mehrspartenhauseinführung - Zuhause mit allem versorgt
Trinkwasser, Strom, Gas, Internet und Kabelfernsehen gehören heute zum Grundbedarf jedes Zuhauses. Die Mehrspartenhauseinführung ebnet durch die Bodenplatte den Weg dafür.
Was ist die Mehrspartenhauseinführung?
Wie der Name schon sagt, steckt in der Mehrspartenhauseinführung eine ganze Menge: Hierbei handelt es sich um einen zentrale und abgedichtete Verteilerstelle für Wasser, Strom, Gas, Internet und Telekommunikation. Damit die Versorgungsleitungen sicher und normkonform in Gebäude verlegt werden können, gibt es die Hauseinführungen bzw. Mehrspartenhauseinführungen. Welches System nötigt ist hängt grundsätzlich von der vorliegenden Bauweise ab. Gebäude ohne Keller besitzen andere Voraussetzungen als Gebäude mit Keller und brauchen somit entsprechend andere Modelle. Auch für die Abdichtung von Entsorgungsleitungen finden sich passende Bauherrenpakete.
Allgemeines zur Mehrspartenhauseinführung
Die Mehrspartenhauseinführung unterscheidet sich beim Trocken- bzw. Nasseinbau. Während beim Trockeneinbau die Hauseinführung lösbar mit mindestens einem Gummipresselement zum Gebäude hin abgedichtet wird, ist beim Nasseinbau die Hauseinführung durch Verwendung eines aushärtenden Vergussmaterials dauerhaft fest mit dem Gebäude verbunden. Zusätzlich zur Abdichtung der Hauseinführung zur Wand oder zur Bodenplatte hin kann je nach Situation auch der Anschluss der Gebäudeabdichtung an die Hauseinführung relevant sein. Dies wird in der DIN18533 beschrieben und die unterschiedlichen Anforderungen und Ausführungsarten im Detail aufgezeigt. Sie stellen letztendlich ein Bindeglied zwischen öffentlichen Versorgungsleitungen und den Hausanschlüssen dar.
Der Einbau der Mehrspartenhauseinführung
Vor Baubeginn sollten Sie Kontakt mit ihren regionalen Anbietern für Gas, Strom, Wasser und Telekommunikation aufnehmen, da diese für die weitere Planung wie auch Erstellung und Abnahme von Mehrspartenhauseinführungen verantwortlich sind. Der Einbau wird dann an das bauausführende Unternehmen übertragen. Dieses berät Sie hinsichtlich aller Fragen rund um die Mehrsparteneinführung. Meist werden die diese von den Herstellern als sogenannte Bauherrenpakete angeboten, in denen sich alle notwendigen Bauteile für Wand- oder Bodeneinführungen zusammen mit einer detaillierten Anleitung befinden.
Vorteile der Mehrspartenhauseinführung
Mehrspartenhauseinführungen halten einige Vorteile bereit: Sie sind platzsparender und der Installationsaufwand auf der Baustelle verringert sich enorm. Bei Häusern mit Keller werden die Leitungen und Rohre durch die Kellerwand ins Gebäude geführt. Dabei werden runde Aussparungen im Mauerwerk gelassen oder es muss eine Kernbohrung durchgeführt werden. Bei Häusern ohne Keller erfolgt die Hauseinführung durch die Bodenplatte, die Spartenleitungen werden in einer Reihenanordnung durchgeführt. Die Hauseinführungen erfüllen alle notwendigen Qualitätsansprüche wie:
- Wasserdichtigkeit
- Gasdichtigkeit
- Langlebigkeit
- Robustheit
Bei der Erschließung ist damit nur ein einmaliges Bohren oder Graben nötig, im Handumdrehen sind vier Sparten angelegt. Selbst, wenn Sie zu Beginn nicht alle Hauseinführungen nutzen sollten, haben Sie für die Zukunft vorgesorgt, da Sie die Leerrohre auch später belegen können. Damit ersparen sie sich weiteren Investitionsaufwand.