Ratgeber - Tipps zum Hausbau, 13.02.2024
Eine Wärmepumpe für Ihr Fertighaus
Klimafreundliche Wärmegewinnung für Ihr Eigenheim: Eine Wärmepumpe für das Fertighaus
Laut aktueller Statistik wird heute in jedem zweiten Neubau eine Wärmepumpe verbaut. Diese Form der Wärmetechnik weist eine hohe Energieeffizienz auf und hilft gleichzeitig Kosten für Heizung und Warmwasser einzusparen. Trotz einer hohen Grundinvestition zahlt sich diese Haustechnik langfristig aus, da ein Fertighaus mit Wärmepumpe keine zusätzlichen Energieträger wie Gas oder Heizöl benötigt. Wie eine moderne Wärmepumpe funktioniert, welche Lösungen es für Ihr Eigenheim gibt und mit welchen Vor- und Nachteile Sie rechnen sollten, zeigt Ihnen der folgende Überblick.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Die Funktionsweise einer Wärmepumpe ist schnell erklärt: Sie entzieht der Außenluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser Energie, die dort gespeichert ist, wandelt diese in Wärmenergie um und verwendet diese zum Heizen des Hauses. Im Endeffekt ist es dasselbe Prinzip wie bei einem Kühlschrank, nur umgekehrt. Laut aktueller Statistik wird heute in jedem zweiten Neubau eine Wärmepumpe eingebaut, da die Häuser bereits bestens gedämmt sind und gerade Fertighäuser ohnehin auf erneuerbare Energien setzen. Damit ist das Heizen besonders günstig und klimafreundlich obendrein. Für den Antrieb der Wärmepumpe im Fertighaus wird lediglich etwas Strom benötigt, welcher bestenfalls über eine Photovoltaik-Anlage am Haus gleich mit generiert wird. Wie eine moderne Wärmepumpe funktioniert, welche Lösungen es für Ihr Eigenheim gibt und mit welchen Vor- und Nachteile Sie rechnen sollten, zeigt Ihnen unser Magazin-Ratgeber.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht die benötigte Energie aus der Umgebungsluft, um Warmwasser im Haus bereitzustellen. Wiederum im Winter sorgt ein integrierter elektrischer Heizstab dafür, dass das Wasser auch die gewünschte Temperatur erreicht. Somit ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe nicht ganz so effizient wie es die anderen Wärmepumpen-Typen sind. Ihr Vorteil liegt hierbei in der einfachen Installierung und Montage, da keine Erdbohrungen oder auch zusätzliche Genehmigungen benötigt werden. Dementsprechend sind auch die Anschaffungskosten im Vergleich zu den anderen Wärmpumpen niedriger. Gerade für Fertighäuser aus Holz ist diese Wärmepumpen-Art besonders gut geeignet, da die gut gedämmten Häuser auch im Winter mit wenig Energie beheizt werden können.
Sole-Wasser-Wärmepumpe
Wiederum die Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt die benötigte Energie aus dem Erdreich unterhalb der Frostgrenze. Hierbei werden Erdkollektoren sowie Sonden in Tiefen gebracht, in denen kontinuierlich Temperaturen von etwa plus 10 Grad Celsius herrschen. Innerhalb des Wärmepumpensystems fließt die sogenannte Sole – ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel – welche die Übertragung der Wärme gewährleistet. Die Sole gibt die Wärme an einen Wasserkreislauf ab, der für das Heizen des Gebäudes und die Bereitstellung von Warmwasser zuständig ist. Sole-Wasser-Wärmepumpen sind besonders effizient, doch verursachen durch die aufwendigen Erdbohrungen bei der Installation auch höhere Kosten. Zudem ist eine behördliche Genehmigung notwendig.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt Grundwasser aus der Erde, welches ganzjährig über eine konstante Temperatur verfügt. Damit ist die Wasser-Wasser-Wärmepumpe am effizientesten von den bereits genannten Arten, was sich aber auch in der Anschaffung bemerkbar macht. Mittels aufwendiger Erdbohrungen müssen Förder- und Schluckbrunnen auf dem Hausgrundstück installiert werden, die die Vorschriften des Gewässerschutzes wahren.
Luft-Luft-Wärmepumpe
Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist eine Besonderheit unter den Wärmepumpen und kann nicht überall eingesetzt werden. Sie nutzt als Energiequelle die Abluft aus den Wohnräumen. Dabei entzieht sie die benötigte Wärme aus der verbrauchten Luft heraus und gibt sie an die frische kalte Luft von außen wieder ab. Damit ist die Luft-Luft-Wärmepumpe zudem auch platzsparender als die anderen Wärmepumpen-Arten. Allerdings hat sie dabei aber auch eine geringere Leistung. Dementsprechend kommen solche Wärmepumpen vorwiegend in Niedrigenergiehäusern oder Passivhäusern mit besonders guter Dämmung zum Einsatz und sind gerade für ungedämmte Altbauten ungeeignet. Bei moderneren Fertighäusern kann die Wärmepumpe oft auch nachgerüstet werden, da sie bereits bessere Dämmwerte als ein in die Jahre und konventionell gebautes Haus besitzen.
Die Kosten für eine Wärmepumpe im Fertighaus
Die Kosten für eine Wärmepumpe im Fertighaus sind abhängig von der Art der Wärmepumpe, dem Aufwand der Umrüstung sowie den installierten Leistungen.
Bereits bei der Planung sollte das Ziel der Baufamilie sowie den Bauschaffenden sein, den Wärmebedarf des Gebäudes vollständig über eine Wärmepumpe decken zu können. Außerdem sollten die Häuslebauer einberechnen, dass zwar die Grundinvestition in eine Wärmepumpe hoch ist, doch es sich langfristig wirklich lohnt. Schließlich müssen später keine fossilen Brennstoffe mehr zugekauft werden und damit Ihre laufenden Kosten sinken. Lediglich Wartung- und Inspektionskosten sind noch von Nöten, wobei diese auch bei allen anderen Heizsystemen anfallen.
Als grobe Faustformel sollten angehende Baufamilien bei der Anschaffung einer Wärmepumpe für das Eigenheim mit Kosten zwischen 10.000 und 15.000 Euro rechnen. Neben der Wärmepumpen-Art kommt es auch auf die gewünschte Wärmefördermenge bzw. die zu beheizende Fläche an.
Wie hoch sind die Betriebskosten für ein Fertighaus mit Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe braucht grundsätzliche keine kostenpflichtigen Energiequellen, da diese aus der Umgebung genutzt werden. Lediglich Strom für den Antrieb der Wärmepumpe wird benötigt, welcher durch eine eigene PV-Anlage am Haus abgedeckt werden kann. Sollte der Strom dennoch zugekauft werden, können Baufamilien zwischen 400 und 1.000 Euro pro Jahr rechnen. Durch eine PV-Anlage mit Batteriespeicher können Sie also auch die Stromkosten einsparen und mit eigenem klimafreundlich produziertem Strom abdecken.
Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe im Fertighaus
Die Wärmepumpe zählt heute zu den effizientesten Heiztechnologien am Markt. Doch wie jede andere Heiztechnologie hat auch die Wärmepumpe gewisse Vor- und Nachteile für Ihre Nutzer.
Vorteile einer Wärmepumpe im Fertighaus
- preiswerte Wärmegewinnung dank erneuerbarer Energien
- hohe Effizienz, da bis zu 85 % Wärmerückgewinnung
- klimafreundliche Energie, da keine Nutzung fossiler Brennstoffe
- somit auch weniger CO2-Emissionen
- keine Lagerung von Brennstoffen notwendig
- keine Heizkörper oder Fußbodenheizung nötig
- kein Schornstein nötig
- Möglichkeit der integrierten Kühlfunktion
- Frischluftzufuhr durch Kombination der Be- und Entlüftungsanlage
- smarte Steuerung des Energieverbrauchs
- wartungsarm und förderfähig
Nachteile einer Wärmepumpe im Fertighaus
- Platzbedarf innen und außen
- teilweise aufwendige Erdbohrungen erforderlich
- teilweise behördliche Genehmigungen erforderlich
- teilweise Pufferspeicher nötig
- teilweise elektrischer Heizstab zum Schutz vor Legionellen nötig
KfW Förderungen für eine Wärmepumpe
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BafA, bietet angehenden Baufamilien Förderungen für die Einrichtung von energieeffizienten Wärmepumpen im Fertighaus von bis zu 100 Kilowatt Nennwärmeleistung an. Dabei müssen förderfähige Wärmepumpen bestimmte Anforderungen erfüllen und können über die BafA in einer entsprechenden Liste eingesehen werden. Die Antragsstellung selbst läuft über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und hilft Ihnen Schritt für Schritt bei Ihrem Vorhaben.
Bei Förderung einer Wärmepumpe durch das BafA müssen Privatpersonen folgendes differenzieren:
Basis- und Zusatzförderung: Die Förderungen beziehen sich auf
Wärmepumpen, die zu bereits vorhandenen Heizsystemen mit eingebaut werden – gilt also überwiegend für Bestandsgebäude. Bei der Basisförderung werden Zuschüsse je nach Wärmepumpen-Art und Wärmequelle gewährt.
Innovations- und Zusatzförderung:
Diese gilt für Wärmepumpen mit hohen Jahresarbeitszahlen oder mit verbesserter Systemeffizienz und wird vorwiegend im Neubau eingesetzt. Die Zusatzförderung bezuschusst ebenfalls ergänzende Maßnahmen.
Näheres zu den Förderungen durch die BafA finden Sie hier.
Alles wichtige rund um die KfW Förderung der Wärmepumpe finden Sie über hier.
Eine platzsparende Wärmepumpe für Ihr Fertighaus
Am Markt finden sich auch kompakte Wärmepumpen wieder, die sich durch eine geringe Größe bzw. Volumen sowie unkomplizierte Installation auszeichnen. Besonders für Fertighäuser eignen sich diese Modelle, da sie auf standardisierte Einzelteile basieren und dementsprechend schnell und unkompliziert installiert werden. Unsere Fachexperten in den FertighausWelten bieten Ihnen persönliche Wärmepumpe Beratung für Ihr Traumhaus. Kommen Sie gerne vorbei!