Inspiration - Hausbau-Ideen, 17.07.2023
Übersicht Dachformen: Das richtige Dach für Ihr Haus
Wer ein Eigenheim baut, muss sich für Architektur, Ausstattung und Farbe des Traumhauses entscheiden. Auch bei der Dachform hat die Baufamilie mehrere Auswahlmöglichkeiten.
Die Dachform bestimmt den Charakter eines Gebäudes entscheidend mit. Die häufigste Dachform in deutschen Wohngebieten ist das Satteldach, aber in der Fertighaus-Architektur kann man deutlich einen Trend zu verschiedenen Dachformen erkennen.
Welche Dachform passt zu meinem Traumhaus?
Jede Dachform hat ihre Vorteile, sowohl optisch als auch bautechnisch. So spielt in der Solar-Architektur das zur Südseite hin geneigte Pultdach eine große Rolle. Die so genannte Stadtvilla mit quadratischem Grundriss sieht mit einem Zeltdach besonders harmonisch aus. Und zum Bauhaus-Stil mit seinen geraden Linien gehört das Flachdach. Grundsätzlich gilt bei der Entscheidung für eine Dachform vom Haus: Sie muss gefallen und bautechnisch am Traumhaus umsetzbar sein.
Vor- und Nachteile verschiedener Dachformen
Mit Blick auf das Wetter gilt: Je steiler ein Dach geneigt ist, desto schneller verlassen Regen, Schnee & Co. die Dachhaut. Je flacher das Dach ist, desto genauer muss bei der Abdichtung und Entwässerung hingeschaut werden. Kostentechnisch sind einfache Dachformen beim Haus in der Regel günstiger zu realisieren als aufwändige. Ein facettenreiches Dach ist dafür eher ein Hingucker. Häufig werden auch verschiedene Dachformen miteinander kombiniert. Das verleiht dem Haus ein noch individuelleres Design. Hinsichtlich des Wohnraums ist zu beachten, dass steilere Dächer häufig mit mehr Einschränkungen verbunden sind, da die Fläche unter den Dachschrägen nicht so flexibel nutzbar ist. Das Dach muss auf jeden Fall zum Grundriss des Hauses passen und schließlich dauerhaft komfortables Wohlfühlwohnen unterstützen.
Vom Flachdach bis zum Schmetterlingsdach: Welche Dachformen gibt es?
Jenseits des Satteldachs gibt es viele weitere Dachformen, die moderne Fertighäuser schmücken. So sind beispielsweise das Pultdach und das Schleppdach sowie das Zeltdach und das Walmdach ebenfalls sehr weit verbreitet. Auch Kombinationen einzelner Dachformen sind möglich und verleihen dem Haus einen individuellen Look. Wer etwas ganz Außergewöhnliches für sein Traumhaus sucht, für den kommt womöglich ein Bogendach, Mansardendach oder Schmetterlingsdach in Frage. Selbstverständlich können diese verschiedenen Dachformen auch beim Bungalow zum Einsatz kommen.
Anders als das Flachdach ist das Schmetterlingsdach nicht auf Anhieb selbsterklärend: Zwei einander zugeneigte Dachflächen sind bei dieser Dachform V-förmig miteinander verbunden. Das Mansardendach basiert konstruktiv auf einem Sattel- oder Walmdach. Allerdings sind die Dachflächen im unteren Bereich steiler geneigt als im oberen. Dadurch kann zusätzliche Wohnfläche gewonnen werden.
Satteldach: klassisch und zeitlos
„Es ist das Haus vom Nikolaus“ – Dieses Zeichenspiel ist fast jedem bekannt und mit der am weitesten verbreitete Dachform, dem Satteldach, ausgestattet.
Die Dachformwird als klassisch und zeitlos bezeichnet und gilt seit vielen Jahren als äußerst beliebt. Am Satteldach laufen die zwei geneigten Dachflächen zum höchsten Punkt des Hauses, dem sogenannten Dachfirst. Es entstehen zwei freie Giebelflächen. Ein Satteldach kann ausgebaut werden und dadurch ein zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden.
Die Höhe der Neigung ist abhängig von der jeweiligen Region. Zur Erklärung: In Gebieten, in denen es häufig starke Niederschläge gibt, wird versucht eine geringe Angriffsfläche am Dach zu erzeugen, damit der Ablauf in die Regenrinne schneller von statten geht. In schneereichen Regionen werden Satteldächer mit geringeren Neigungen und großem Dachüberstand auf den Hauskörper gesetzt, um das Risiko von abrutschenden Schneelawinen zu verringern.
Wenn Sie allerdings ein flach geneigtes Dach bevorzugen, steht diesem - Dank dem heutigen Stand der Technik - nichts im Wege.
Walmdach: harmonisch und robust
Das Walmdach besteht aus vier schrägen Dachflächen, die sich ebenfalls am Dachfirst treffen. Die beiden seitlichen Giebelschrägen bezeichnet man als Walm, die zwei Übrigen als Traufseiten. Diese Dachform gilt als robust, weil das Haus von allen Seiten geschützt wird. Besonders im alpinen Raum ist das Walmdach sehr beliebt, weil es die Angriffsmöglichkeiten von Wind und Schnee verringert.
Es gibt verschiedene Abwandlungen und Ausführungen, die ebenfalls unter der Bezeichnung „Walmdach“ geführt werden. Am bekanntesten sind das Schopfwalm - oder Krüppelwalmdach, sowie das Zelt – oder Pyramidendach.
Flachdach: modern und vielfältig
Flachdächer sind tatsächlich niemals ganz flach, sonst würde das Regenwasser nicht ablaufen können. Das empfohlene Gefälle liegt bei etwa 5 %, was um die 2,9 Grad entspricht. Optisch ist die geringe Neigung nicht erkennbar, da außen immer eine Attika verläuft. Kennen Sie schon die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten eines Flachdaches? Hervorzuheben ist das Schaffen einer Ruheoase mit Terrasse und Liegestuhl auf dem eigenen Hausdach.
Pultdach: innovativ und lichtdurchflutet
Absolut im Trend liegt das Pultdach, was seinen Ursprung in der Industrie hat. Diese Dachform fällt durch seine einseitig geneigte Dachfläche auf, die eine optimale Möglichkeit zur Installation einer Photovoltaikanlage oder Solarthermie bietet. Der Neigungsgrad variiert zwischen 11 – 60 %.
Vorgaben des Bebauungsplans einhalten
Mitunter unterliegen Baufamilien bei der Wahl ihrer Dachform strengen Vorgaben des Bebauungsplans. So entstehen Wohngebiete, in denen zum Beispiel alle Häuser ein Satteldach mit Giebel in Richtung Straße besitzen. Neubaugebiete, in denen maximal 1,5 Geschosse erlaubt sind, weisen häufig Bungalows mit einem Walmdach auf. Tipp: Bei der Suche nach einem Baugrundstück sind die Dachformen und Farbenvielfalt der umliegenden Häuser ein guter Gradmesser für die Strenge des Bebauungsplans.