Bautrends - Moderne Hausbau-Lösungen, 20.07.2023
Hausfassade - Verwendung von Holz, Putz oder Stein?
Kleider machen Leute, Fassaden machen Häuser. Mit der Hausfassade kann man seinen persönlichen Stil zum Ausdruck bringen und seinem Haus eine individuelle Note verleihen.
Fassadengestaltung - Vorschriften im Bebauungsplan beachten
Bei der Entscheidung für eine bestimmte Fassadengestaltung sollten sich Bauherren vorab immer über die gesetzlichen Vorschriften im geplanten Baugebiet informieren. Der jeweilige Bebauungsplan kann vorsehen, dass sich Neubauten mehr oder weniger streng an den Hausfassaden der Nachbarn orientieren müssen. Da die Fassade eines Hauses mit Holz, Putz & Co. das Erscheinungsbild ebendieses entscheidend prägt, kommen daher womöglich nur ein bestimmtes Fassadenmaterial und eine ausgewählte Farbe in Frage. Die führenden Fertighaushersteller bieten Bauherren eine zielführende Beratung und ein breites Angebot zur individuellen Fassadengestaltung mit Holz oder anderen Materialien an.
Putzfassaden - auffällig oder dezent
Die meisten Häuser in Deutschland haben heute eine helle Putzfassade. Im Allgemeinen wird zwischen mineralischem Putz und Kunstharzputz unterschieden. Mineralischer Putz besteht aus einer Mischung aus Sand und mineralischen Bindemitteln wie Kalk, Gips oder Zement. Aufgrund seiner alkalischen Wirkung ist mineralischer Putz weniger anfällig für den Befall durch Schimmelpilze oder Algen.
Hausfassade mit Kunstharzputz
Kunstharzputz besteht ebenfalls aus Kalk und Zement. Als Bindemittel kommt hier jedoch Kunstharz zum Einsatz. Dieser verleiht dem Putz eine gute Elastizität, sodass die Fassade bei Temperaturveränderungen nicht so schnell Risse aufweist. Solche Risse sind nicht nur unansehnlich, sondern können auf Dauer auch zu Schäden an der Bausubstanz führen.
Weiße Putzfassade mit natürlichem Holzakzent
Insgesamt haben die deutschen Bauherren eine Vorliebe für weiße oder cremefarbene Putzfassaden. Zeitweise waren vollständig bunte Fassaden modern, zuweilen sogar mit sehr grellen Farben. Aber flächendeckend und langfristig konnte sich dieser Trend an den Hausfassaden in Deutschland nicht durchsetzen. Eine beliebte Kombination sind gleichwohl Fertighäuser mit weißen Fassaden, bei denen einzelne Elemente farblich hervorgehoben werden - zum Beispiel mit einer Fassadengestaltung aus Holz. Mit Putzfassaden ist man immer am Puls der Zeit.
Holzfassaden - natürliche Akzente am eigenen Haus
Für Bauherren mit einer besonderen Affinität zur Natur ist Holz der ideale Baustoff. Zur Verkleidung der Holzfassade werden nur witterungsfeste und speziell behandelte Hölzer verwendet.
Die Hausfassade aus Holz hat eine lange Tradition und ist unter anderem von Schwedenhäusern bekannt. Zur Verkleidung der Fassade werden nur witterungsfeste und speziell behandelte Hölzer verwendet. Es eignen sich insbesondere Hölzer, die schon von Natur aus besonders witterungsbeständig sind wie beispielsweise Lärche, Zeder oder Douglasie.
Rustikale Fassadengestaltung mit Holz
Wird die komplette Hausfassade mit Holz verkleidet, entsteht ein sehr rustikaler Gesamteindruck. Dahingegen lässt sich mit einer selektiven Fassadengestaltung aus Holz eine individuelle, aber gleichwohl leichte Optik erzielen. Entscheidend für den Gesamteindruck ist auch die Breite der verwendeten Holz-Lamellen. Je schmaler die Lamellen sind, desto filigraner ist der Gesamteindruck. Umgekehrt sorgen sehr breite Lamellen für einen insgesamt schweren Eindruck.
Verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten der Holzfassade
Schließlich ist es auch ausschlaggebend, ob die Holzelemente waagerecht oder senkrecht ausgerichtet werden. Eine waagerechte Ausrichtung lässt ein Gebäude insgesamt breiter wirken. Umgekehrt lassen senkrecht ausgerichtete Holzelemente das Haus höher erscheinen. Hausfassaden aus Holz sehen aber nicht nur gut aus, sondern helfen mit ihrer hervorragenden Wärmedämmung auch, Heizkosten und Energie einzusparen. Grundsätzlich kann eine Fassadengestaltung aus Holz auch problemlos nachträglich angebracht werden.
Klinkerfassaden - beliebt bei den nordischen Bauherren
Fertighausfassaden mit Klinker bieten einen besonders hohen Witterungsschutz gegen Schlagregen und starke Winde. Nicht von ungefähr sind sie daher vor allem im nördlichen Deutschland weit verbreitet. Klinkerfassaden sind langlebig und weniger pflegebedürftig als Putz- oder Holzfassaden. Sie werden im Regelfall in Rot, Grau, Braun oder Beige angeboten. Im Vergleich zur Putzfassade ist die Farbauswahl somit deutlich kleiner. Auch in puncto Wärmedämmung und Energieeffizienz überzeugen Klinkerfassaden, denn bei kühlen Temperaturen wird die Wärme noch besser im Haus gespeichert. Dafür ist die Hausfassade mit Klinker im Vergleich zu Putzfassaden auch teurer.
Fensterflächen zur Fassadengestaltung
Übrigens: Sehr viele Fassaden werden heute auch mit großen Fensterflächen angereichert. Das vergrößert den Wohnkomfort und reduziert den Strombedarf, denn viel natürliches Tageslicht findet den Weg ins Innere des Hauses. Große Glasflächen überzeugen außerdem heute auch energetisch, denn sie können ebenfalls gut Wärme im Haus speichern.
Expertentipp
Hausfassade aus Faserzementplatten – Witterungsbeständig seit jeher
Seit vielen Jahrzehnten werden Hausfassaden auch mit Faserzementplatten verkleidet. Dabei werden Fasern aus Polyvinylalkohol zur Armierung in den Zement eingebunden. Diese Fasern werden heute auch in der modernen Medizin eingesetzt und sind nicht gesundheitsgefährdend, ganz im Gegensatz zu den einst verwendeten Asbestfasern. Heute ist Asbest gesetzlich verboten und wird im Fertigbau schon seit langer Zeit nicht mehr verwendet.
Nachhaltige Fassadengestaltung mit Faserzement
Mittlerweile wird auch Faserzement aus dem Recyclingkreislauf mit eingebunden, was den Werkstoff preiswerter und nachhaltiger macht. Die Faserzementplatten gibt es klein- und großformatig sowie in verschiedenen Formen. Auch als Dacheindeckung können die Faserzementplatten eingesetzt werden. Große Tafeln und Wellplatten werden bevorzugt im Bauwesen verwendet, da sie schneller verbaut werden können.
Vorteile von Faserzementplatten
Der Werkstoff ist unter anderem witterungsbeständig, wartungsarm, langlebig und beständig gegenüber Korrosion sowie Fäule. Diese Vorteile bietet auch der natürliche Werkstoff Schiefer, der allerdings in der Anschaffung etwas teurer ausfällt. Außerdem sind Faserzementplatten nicht brennbar und für alle Gebäudehöhen sowie Anwendungsgebiete universell einsetzbar.
Photovoltaik-Fassade – die moderne Form der Wandgestaltung
Zur Gestaltung der Hausfassade können auch Module einer Photovoltaik-Anlage genutzt werden. Gerade beim Thema Öko-Strom kann die Photovoltaik-Fassade leicht punkten. Der Strombedarf der Bewohner eines Hauses wird durch die Wand generiert, statt ausschließlich über Module auf dem Dach. Zudem bieten die Photovoltaikmodule einen Schutz vor Regen und lassen sich ohne abstehende Halterung montieren, sodass direkt auf der Fassade eine komplett geradlinige Fläche entsteht.
Farbliche Fassadengestaltung mit Photovoltaik möglich, aber weniger effizient
Mache Hersteller von Photovoltaik-Modulen bieten diese in unterschiedlichen Farben an. Allerdings darf man hierbei nicht vergessen, dass die Menge des generierten Stroms abnimmt, da Farbflächen weniger effektiv sind. Nur schwarze, großflächige PV-Anlagen arbeiten wirkungsvoll und sind damit sehr effizient.