Baulexikon - Kompaktes Hausbauwissen, 30.05.2023
Unterschied zwischen Wohn- und Nutzfläche
Die Nutzfläche unterscheidet sich maßgeblich von der Wohnfläche eines Hauses. Nicht nur von Mietern und Vermietern sollte beides differenziert betrachtet werden.
Wer sich mit dem Thema Hausbau oder -kauf befasst, stößt auf die Begriffe Wohnfläche und Nutzfläche. Beides scheint im ersten Moment keinen Unterschied zu machen, tut es aber doch: Die so genannte Gebäudenutzfläche ist die Größe der Energiebezugsfläche bei Wohngebäuden. Sie wird aus dem beheizten Gebäudevolumen errechnet. Die Gebäudenutzfläche ist in der Regel größer als die Wohnfläche, weil auch indirekt beheizte Räume wie Flure und Treppenhäuser mit einbezogen werden.
Was ist Nutzfläche?
In jedem Haus und jeder Wohnung gibt es Flächen, die genutzt, aber nicht bewohnt werden können. Die Flächen gelten dann als sogenannte Nutzflächen, kurz NF. Dazu gehört in Privathaushalten zum Beispiel der Keller oder der Dachboden, welche natürlich auch zu Wohnräumen und damit zu Wohnfläche umgebaut werden können. Im gewerblichen Bereich sind zum Beispiel Büros, Arztpraxen oder Schulräume Nutzflächen.
Was ist die Wohnfläche?
Wie der Name schon sagt, sind Wohnflächen alle Flächen eines Hauses, die bewohnt werden können. Hierzu zählen Bad, Küche, Schlafzimmer, Wohnzimmer sowie andere beheizbare und ausgebaute Räume. Zudem gehören Balkone und Terrassen zur Wohnfläche und dürfen beispielsweise von Vermietern zur Hälfte mit in die Wohnfläche eingerechnet werden. Wichtig bei der Berechnung der Flächen sind die Deckenhöhen: Flächen, die ein bis zwei Meter Deckenhöhe aufweisen, werden nur zur Hälfte in die Berechnung eingebunden. Alles unter einem Meter Deckenhöhe darf nicht mit eingerechnet werden. Eine Sonderform sind noch die sogenannten Verkehrsflächen wie Eingänge, Treppen oder Aufzüge und Zweckflächen wie Heizungs- oder Maschinenräume. Welche Grundflächen als Wohnfläche gelten, wird in der Wohnflächenverordnung klar geregelt.
Finden Sie das Fertighaus, das zu Ihnen passt
Schlüsselfertige Häuser: Preise zwischen 250.000 und 500.000 Euro
Regelung der Flächen
Die Regelung der Nutzflächen ist in der Norm DIN 277:2005 festgehalten. Neben der Nutzfläche von Gebäuden gibt es in Deutschland zusätzlich noch den Begriff der landwirtschaftlichen Nutzfläche, kurz LNF. Dazu zählen zum Beispiel Ackerflächen, Weiden und Wiesen eines landwirtschaftlichen Betriebes. In der vorherigen Version der DIN 277:1987 wurde noch zwischen Haupt- und Nebennutzflächen unterschieden. Dies wurde mit der Novellierung aus dem Jahr 2005 wieder gestrichen.
Arten von Nutzflächen nach ihrer Funktion
Innerhalb der DIN 277 wird die Nutzfläche in sieben Kategorien gegliedert und der jeweiligen Funktion zugeteilt:
- Aufenthalt und Wohnen
- Büroarbeit
- Maschinen- und Handarbeit, Produktion, Experimente
- Verteilen und Verkaufen, Lagern
- Kultur und Unterricht, Bildung
- Pflegen und Heilen
- sonstige Nutzungen
Wie wird die Nutzfläche berechnet?
Sobald die Nutzflächen gemäß DIN 277 ermittelt sind, kann eine Berechnung aller Flächen erfolgen. Als Grundlage für die Berechnung der Nutzfläche müssen die Abmessungen der fertigen Räume feststehen. Bei der finalen Berechnung werden dann die ermittelten Grundflächen zusammenaddiert.